Angelika Winkler


Berufenes Mitglied des LSB-Plenums

Mein Engagement im LSB

In meinem Berufsleben war ich beim Fernsehen tätig und hatte immer das Gefühl, ich müsste parallel dazu etwas „Sinnvolles“ machen. Deshalb fing ich eine Ausbildung in der Seelsorge an und habe dann viele Jahre ehrenamtlich in der Telefonseelsorge gearbeitet. Schon da begegnete ich den Sorgen und Nöten von alten Menschen, denn die Anrufe kamen größtenteils von sehr alten oder sehr jungen Menschen.
Ende 2019 kam dann der Unruhestand, und ich begann mich für Seniorenthemen zu interessieren. Durch Zufall lernte ich auf einer Veranstaltung über alternative Wohnformen den Seniorenbeirat kennen und hatte sofort den Impuls, mich dort zu engagieren.
Seit 2021 bin ich im Seniorenbeirat Nord, mittlerweile auch im Vorstand.

Da ich selbst Teil der LSBTIQ+-Community bin, liegt mir besonders die Integration von Minderheiten am Herzen. Viele ältere Lesben und Schwule haben noch eine Zeit kennengelernt, in der man seine Vorlieben nicht offenlegen konnte. Das ist heute zum Glück anders, dennoch sind manche Menschen weiterhin vorsichtig damit und ziehen sich eher zurück. Es ist toll, dass es seit einiger Zeit das Projekt „Älter werden unterm Regenbogen“ gibt, das den Anstoß gegeben hat, mehr Diversität in den Treffs zu etablieren. Ich bin im Pflegenetzwerk LSBTIQ+ aktiv, wo es einerseits um die Zertifizierung für sensible Pflege in den Einrichtungen geht, andererseits auch um neue Wohnformen, die zunehmend das herkömmliche Pflegeheim ablösen könnten, um einem erfüllten Leben im Alter mehr Möglichkeiten zu bieten.

Altersarmut ist ein besonderes wichtiges Thema. Viele Rentner*innen müssen bis ins hohe Alter weiter arbeiten, oft weil die Mieten zu hoch sind. Lesbische Frauen sind statistisch gesehen häufiger als andere davon betroffen. Da gibt es einiges zu tun.

Das Thema Mobilität betrifft alle alten Menschen. Nichts gegen eine fahrradfreundliche Stadt, aber viele alte Menschen können nicht mehr Fahrrad fahren und sind auf funktionierende und günstige öffentliche Verkehrsmittel angewiesen, die auch in die Randgebiete reichen. Aber auch Parkplätze sind für diese Zielgruppe wichtig! Die Fußwege sollten stolperfrei sein und es muss aussreichend Bänke zum Verweilen geben.

In vielerlei Hinsicht leben wir in einer Übergangszeit. Ich bin sehr daran interessiert, dass auch alte Leute digital unterwegs sind und den Umgang mit Computer und Smartphone erlernen. Trotzdem wird es noch eine ganze Zeit nötig sein, dass es für alles auch analoge Angebote gibt, um wirkliche Teilhabe für alle zu gewährleisten. Dafür möchte ich mich einsetzen.


Kontakt:
LSB-Geschäftsstelle
Brandstwiete 1 (im Neuen Dovenhof, 1. OG)
20457 Hamburg
Tel.: 040 – 42837 1934
E-Mail: angelika.winkler@lsb-hamburg.de

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